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Zeit des Schweigens und der Dunkelheit

Filmstill aus ZEIT DES SCHWEIGENS UND DER DUNKELHEIT von Nina Gladitz

Fr 10.11.
13:00

  • Regie

    Nina Gladitz

  • BRD / 1982
    60 Min. / DCP / OmeU

  • Kino

    Arsenal 1

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  • Einführung: Julia Friedrich, Anschließend Petra Rosenberg und Borjana Gaković im Gespräch mit Jonathan Guggenberger

Das Werk der nationalsozialistischen Regisseurin Leni Riefenstahl macht auf brutale Weise deutlich, dass Geschlechtszugehörigkeit allein kein Kriterium für eine feministische Filmgeschichtsschreibung sein kann. In der westdeutschen Frauenbewegung kam es überwiegend nicht in Frage, Riefenstahl als Künstlerin zu rehabilitieren – im Ausland gab es diese eindeutige Ablehnung jedoch nicht. Noch heute gilt sie als bekannteste deutschsprachige Filmemacherin. ZEIT DES SCHWEIGENS UND DER DUNKELHEIT widersetzt sich der Annahme, dass Kunst überhaupt unpolitisch sein kann und weist neben der notwendigen Aufarbeitung der NS-Geschichte auf die Gefahr eines blinden Geniekults hin. Ohne sich der Bilder der Täter zu bedienen, lässt Nina Gladitz Überlebende der Spielfilmproduktion Tiefland (1953) zu Wort kommen. Zwischen 1940 und 1944 gedreht, wählte Riefenstahl u.a. Dutzende im Zwangsarbeitslager Maxglan inhaftierte Sinti:zze und Romn:ja als Statist:innen aus und ließ diese – darunter viele Kinder – für den Film zwangsverpflichten. Nahezu alle wurden später nach Auschwitz deportiert und ermordet. Auf Gladitz’ Film folgte eine Verleumdungsklage Riefenstahls. Nach dem Gerichtsurteil aus dem Jahr 1987 lag der Film über zwei Jahrzehnte unter Verschluss im Archiv des WDR. Erst seit 2022 ist er aufgrund eines Offenen Briefes des Journalisten Gerhard Beckmann nach erneuter Prüfung wieder freigegeben worden. (fe)

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